Das Mastzellaktivierungssyndrom

Das Mastzellaktivierungssyndrom


Das Mastzellaktivierungssyndrom ( MCAS ) – Definition

Beim MCAS stehen die Mastzellen im Mittelpunkt der Pathologie. Mastzellen gehören zu den Immunzellen der angeborenen unspezifischen Immunabwehr und reagieren auf Viren, Bakterien, Parasiten und Allergene. Aufgrund dieser Fähigkeit, Eindringlinge zu eliminieren, befinden sie sich insbesondere in den Körperregionen, die eine Grenzfläche zur Außenwelt haben ( Haut, Schleimhäute, Atemwege, etc. ).

Die Ausschüttung des Botenstoffes Histamin und anderer Entzündungsmediatoren kann von den körpereigenen Enzymsystemen nicht adäquat bewältigt werden, sodass es immer wieder zu massiven Symptomen und einem wechselhaften Verlauf des Mastzellaktivierungssyndroms kommt.

 

Das Mastzellaktivierungssyndrom ( MCAS ) – Ursachen und Häufigkeit

Die Hauptauslöser sind:

  • Immunreaktionen und Entzündungsvorgänge im Körperinneren
  • Physikalische Faktoren wie Druck, Hitze und Kälte
  • Allergene
  • Unverträgliche Lebensmittel
  • Infektionen
  • Impfungen
  • Drogen
  • Körperlicher und seelischer Dauerstress
  • Darmdysbiose mit Leaky Gut

 

Bis zu 17% der deutschen Bevölkerung sind nach Schätzungen vom MCAS betroffen; es gibt sicherlich eine hohe Dunkelziffer. Ärzte kennen dieses Krankheitsbild häufig nicht, obwohl es in der ICD- 10 aufgeführt wird.

 

Das Mastzellaktivierungssyndrom ( MCAS ) – Symptome


Ödeme als häufigste Beschwerde

Durch die Histaminüberaktivität kann es im ganzen Körper zu Ödemen- Wasseransammlungen kommen.
Im Darm kommt es zu Motilitätsstörungen, im Unterhautgewebe zu Gesichtsschwellungen und geschwollenem Bauch. Es kommt zu einer Gewichtszunahme aufgrund der Wasserretention.

Weitere wichtige Symptome:

  • Tachykardie, Herzrhythmusstörungen
  • Verstopfung, Blähungen, Darmkrämpfe
  • Urticaria, Angioödeme, juckende Hautrötungen
  • Heuschnupfenähnliche Symptome
  • Asthma mit Kurzatmigkeit
  • Migränekopfschmerzen
  • Unruhe, Zwangsgedanken, Grübelzwang, schlechte Konzentration

Eine weitere Aufzählung der Symptome findet man in dem Buch: Energy! von Dr. med. Anne Fleck.

 

Mastzellaktivierungssyndrom- Diagnostik

Da bei jedem Betroffenen eine andere Kombination von Symptomen vorliegen kann und diese oft nicht so leicht zuzuordnen sind, ist für die Therapeuten am wichtigsten, an MCAS zu denken!

Das bedeutet, bei der Anamnese an die Möglichkeit einer zugrundeliegenden Mastzellaktivierung zu denken. Dazu sollte man sich eine Checkliste anfertigen und diese in die Befragung einzubeziehen.

Das würde vielen Menschen mit MCAS eine jahrelange Odyssee und eine Leidenszeit ersparen.


Gründe für überempfindliche Mastzellen

Die Mastzellaktivierung wird stark durch das zentrale und periphere Nervensystem gesteuert. So wie Mastzellen durch Psyche und Nerven beeinflusst werden, so beeinflussen im Umkehrschluss die Mastzellen Psyche und Nerven.

Akuter Stress ist der Haupttrigger eines MCAS, dabei kommt es zu einer starken Sympathikusaktivierung, die den Entspannungsnerven Vagus – Parasympathikus nicht zur Ruhe kommen lässt. Längerfristig kann das zu enormen Erschöpfungssyndromen führen.

 

Mastzellaktivierungssyndrom – der Behandlungsplan

  • Stress abbauen: mit der betroffenen Patientin / dem Patienten sollte ein längerfristiges Anti- Stressprogramm ausgearbeitet werden. Ein hilfreiches Buch zu dem Thema ist: Die gestresste Seele von Professor Dr. med. Gustav Dobos.
  • Histaminarme Ernährung: grundsätzlich viel Wasser trinken und histaminarm ernähren, dazu gibt es gute Tabellen im Internet.
  • Chemische MCAS – Auslöser vermeiden: Chemikalien in Kosmetika, Histamin freisetzende Medikamente , Natriumbenzoat ( Konservierungsmittel ), Schimmel, Schwermetalle. All diese Noxen können bei entsprechender Disposition in der Summation eine Symptomatik hervorrufen.
  • Ein gesundes Darmimmunsystem: hier ist eine fachgerechte Darmsanierung auf jeden Fall angezeigt. In Deutschland gibt es viele gute Immunlabore, die sich auf die besondere Diagnostik des Darmes spezialisiert haben und mit ihren Befunden einen kompletten Therapieplan zur Sanierung des Darmes anbieten.
  • Mastzellstabilisierung durch Vitamine, Phytopharmaka und Spurenelemente: z.B. Vitamin D plus K2, Quercetin, Boswellia und Curcumin; MSM und OPC
  • Sanierung von chronischen viralen Belastungen und bakterieller Beherdung: alle chronischen versteckten Infektionen belasten generell das Immunsystem; daher sollten chronische Infektionen mit EBV; Herpesviren, Borrellien, etc. diagnostiziert und vorzugsweise naturheilkundlich behandelt werden. Auch Zahnherde, chronische Sinusitiden und eine chronische Cholezystitis sollten saniert werden. Eine weitere wichtige immunologische Belastung sind Impfungen.
  • Guter Schlaf als Heilfaktor: im Rahmen einer umfänglichen Ordnungstherapie im Sinne der klassischen Naturheilkunde gehört ein erholsamer, ausreichender Nachtschlaf auf jeden Fall zum therapeutischen Gesamtkonzept.