Kinderwunsch ganzheitlich betrachtet

Kinderwunsch ganzheitlich betrachtet

 

Kinderwunsch und die fruchtbaren Tage

Bevor eine Frau schwanger werden möchte, setzt sie ihre bisherige Verhütungsmethode ab.
Bei rein mechanischen Arten der Verhütung wie Diaphragma oder Kondom wurde ja die hormonelle Regulation nicht beeinträchtigt, daher treten normalerweise keine besonderen Probleme auf.

Anders verhält es sich, wenn eine Frau über längere Zeit die Pille oder die Hormonspirale benutzt hat.
Da kann es sein, dass der natürliche Periodenzyklus nicht sofort einsetzt. Es können also anovulatorische Zyklen ohne einen Eisprung auftreten, Zyklusunregelmäßigkeiten wie sehr kurzer oder sehr langer Zyklus mit nicht genau identifizierbaren fruchtbaren Tagen sind nicht selten. Diese Phasen können bis zu 1-2 Jahre dauern, sind aber zum Beispiel durch phytotherapeutische oder homöopathische Medikamente oder gezielte Hormontherapie beeinflussbar.

Daher sollten sich Frauen mit Kinderwunsch auf jeden Fall bei der behandelnden Gynäkologin – dem Gynäkologen vorstellen, um sich individuell untersuchen und beraten zu lassen.

Es ist auf jeden Fall hilfreich, wenn die Frau lernt, ihre fruchtbaren Tage zum Beispiel mit Hilfe der Basaltemperaturmessung oder eines Verhütungscomputers selbst zu erkennen.

Dazu gibt es in der Sprechstunde oder im Internet hilfreiche Informationen.

 

Kinderwunsch und hormonelle Voraussetzungen

In der ersten Zyklushälfte dominiert das Hormon Östrogen, das durch den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut die Einnistung des befruchteten Eis vorbereitet.

In der zweiten Zyklushälfte ab Eisprung dominiert das Gelbkörperhormon Progesteron, dass die Einnistung der befruchteten Eizelle gewährleistet und während der Schwangerschaft das nährende Hormon ist.

Bei Leistungssportlerinnen und Frauen, bei denen beruflich ein hartes körperliches Training verlangt wird ( Polizei, Militär ), kommt es oft unphysiologischerweise zu erhöhten Testosteronspiegeln mit Abfall des Östrogens, was die Empfängnis erschweren kann. Hier sollten die betroffenen Frauen mit Kinderwunsch immer eine hormonelle Fachberatung in einer gynäkologisch- endokrinologischen Fachpraxis in Anspruch nehmen.

Auf jeden Fall sollte bei Frauen mit Kinderwunsch eine Bestimmung der Schilddrüsenhormone erfolgen, da auch sie einen Einfluss auf die Empfängnis haben. Auch junge Frauen oder Frauen, die bereits eine oder mehrere Geburten hinter sich haben, können von latenter Schilddrüsenunterfunktion oder der Hashimoto- Thyreoiditis, einer Autoimmunkrankheit der Schilddrüse betroffen sein.

 

Kinderwunsch und individuelle Lebenswelt

Faktoren, die möglicherweise eine Konzeption erschweren, gibt es viele. Ein Paar sollte daher über mögliche negative Einflussfaktoren, die sich aus ihrer eigenen gesundheitlichen Situation und den individuellen psychosozialen Umständen ergeben, genau Bescheid wissen und sich bei Bedarf fachkundige Hilfe suchen:

  • Mangelndes Wissen über die fruchtbaren Tage ( siehe oben )
  • Seelische Zusammenhänge, zum Beispiel anhaltende Schuldgefühle wegen einer früheren Abtreibung oder Unsicherheit, ob der aktuelle Partner der Richtige ist.
  • Zu starker Erwartungsdruck besonders bei älteren Frauen, die das erste Mal schwanger werden möchten und es „ nicht klappt“.
  • Frauen, die beruflich sehr eingespannt sind. Es kann zu erhöhten Stresshormonausschüttungen kommen, die eine Empfängnis erschweren.
  • Chronische Erkrankungen: wie oben schon erwähnt, ist die Hashimoto Thyreoiditis nur dann ein Hindernis für die Konzeption, wenn die Hormonwerte nicht oft genug überprüft werden und keine adäquate Erhöhung der Schilddrüsenhormondosis erfolgt.
  • Chronische urogenitale Infektionen: es ist bekannt, dass Frauen, die zum Beispiel eine Chlamydieninfektion oder eine Gonorrhoe durchgemacht haben, ernsthafte Fertilitätsprobleme haben können. Da diese bei Frauen oft unbemerkt oder unspezifisch verlaufen, sollte auf jeden Fall eine gynäkologische Untersuchung und spezifische Behandlung erfolgen.
  • Impfungen: Wissenschaftler und Ärzte haben in den letzten Jahren eine Zunahme von Fruchtbarkeitsproblemen oder Aborten nach mRNA- Impfungen und der HPV- Impfung beobachtet. In diesen Fällen ist die spezifische homöopathische antivakzinotische Therapie zu empfehlen.

 

Kinderwunsch und Zeugungshindernisse beim Mann

Dieses Thema ist bei Kinderwunsch enorm wichtig und sollte auf jeden Fall bei einem Männerarzt individuell angegangen werden.